Aktuelles

Hinsehen, Verstehen, Handeln: Kinderschutz und Gerechtigkeit

Clemens Maria Heymkind (Freibug), Opfer sexualisierter Gewalt durch Mitarbeiter*innen katholischer Kinderheime, arbeitet seit Jahren aktiv an der Aufarbeitung des erfahrenen Leids und bemüht sich intensiv um die Begegnung und das Gespräch mit den Verantwortlichen. Die Überwindung seines erlittenen Traumas schildert er ergreifend wie beeindruckend in seinem autobiografischen Bericht ›Schattenkind, vergiss mein nicht‹ (Urachhaus 2018).

Nun hat sich Heymkind, unterstützt von weiteren Betroffenen sowie Mitarbeiter*innen der Jugendhilfe 
Baden-Württemberg und Betroffenenvertretungen, in einem Offenen Brief an die Deutsche Bischofskonferenz, den Beauftragten der Katholischen Kirche gegen sexuellen Missbrauch Bischof Ackermann, den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie die Sprecherin des EKD‐Beauftragtenrates Bischöfin Kirsten Fehrs sowie die Deutsche Presse gewandt: 


»… Allein in den Jahren 2017 und 2018 wurden in Deutschland 27.949 Fälle polizeilich erfasst, bei denen 
Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch wurden … 

Aus Respekt vor den Opfern erwarten wir von den Vertreter*innen beider Kirchen, dass sie sich an den Inhalten ihrer Lehre messen lassen und aufrichtig, bedingungslos und unverzüglich die Verantwortung für die Verfolgung von Straftaten im Einflussbereich der Kirchen übernehmen und zu deren Aufklärung und Ahndung beitragen …

Vor diesem Hintergrund fordern wir die verstärkte Anhörung der Betroffenen auf allen Ebenen und die Etablierung einer unabhängigen Kontrollinstanz auf Bundesebene für alle an Kinderschutzverfahren beteiligten Behörden wie Jugendämter, Familiengerichte, Staatsanwaltschaften, Polizei und deutlich mehr Sozialarbeiter*innen für die Jugendämter, denn guter Kinderschutz braucht Zeit.«


Den vollständigen Wortlaut des Offenen Briefes finden Sie hier.